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Skitour Hoher Ifen 2229 m am 25.03.2018

Nordseitiger Aufstieg zum Hohen Ifen mit firniger Abfahrt über die Südseite ins Schwarzwassertal

Dank der Zeitumstellung nicht ganz so Spät gestartet als gedacht. beim aufstieg über die Nordseite des hohen ifen muss so einiges passen damit die tour von erfolg gekrönt ist.

Der frühe Vogel kann mich mal, oder doch nicht?  :-)

 

Am Samstag, ziemlich spät am Abend, fragte ich meinen Berspezl ob er Lust auf eine Skitour hat. Wir haben auch gar nicht lange weiter überlegt welche Tour wir denn nun machen könnten und entschieden uns relativ schnell für den Hohen Ifen. Natürlich habe ich wieder nicht mitbekommen, dass die Zeit umgestellt wurde aber zum Glück stellen sich ja moderne Kommunikationsmittel von selbst um :-).  Deshalb waren wir  ja in wirklichkeit gar nicht so spät dran wie gedacht.

 

Der Ifen selbst

 

Aber nun ersteinmal etwas über den Ifen selbst. Dieser Berg ist ein wirklich eigenartiger Bergstock, welcher rundum von senkrechten Felsabbrüchen umgeben ist. Lediglich an zwei Stellen ist es möglich durch eine Lücke auf das markante Gipfelplateau zu gelangen. Man muss aber schon genau wissen, wo diese Stellen sind, denn man verliert sehr schnell den Überblick und steht vor unüberwindbaren, senkrechten Abbrüchen, vor allem in der Abfahrt. Findet man den Durchschlupft an der Nordseite, so kommt man nur hoch, wenn die Wechte bereits abgegangen ist. Ist sie noch vorhanden, stellt sie ein unüberwindbares Hindernis dar.

 

Aufstieg

 

Wer sich einige Höhenmeter durch das Skigebiet sparen möchte, kann die Gondel zu Hilfe nehmen. Wir entschieden uns aber von unten aufzusteige.

Man steigt entweder entlang der Piste oder etwas daneben im Gelände auf. Ab der Mittelstation geht man unterhalb der Nordwand etwas rechts haltend weiter, bis man den sehr steilen Einstieg zum Durchschlupf sieht. Hier muss man aber bereits auf abgegangene Lawinen und Wechten achten. In Spitzkehren und mit ausreichend Entlastungsabstand ging es dann dem Steilen Hang bis zur  Rinne hoch, bis wir die Skier auf den Rucksack spannten. Im Schatten der Nordwand war der Schnee relativ Eisig gefroren, weswegen wir nicht ganz an den Felsriegel mit Skier kamen. Die Ski am Rucksack und den Eispickel in der Hand, stiegen wir Schritt für Schritt zur Schlüsselstelle der Tour vor. Dort angekommen war stellenweise blankes Eis zu finden und die Fixseile waren eigenltich nur notdürftig befestigt und nicht gerade Vertrauenserweckend. Mit gefrorenen Fingern schaffte ich es irgendwie über diesen Felsriegel auf das Plateau. Genau in dem Moment als man den ersten Fuß auf das Plateau setzt, sieht man wie friedlich und Sanft dieser doch Abweisende Berg in Wirklichkeit ist. Der Gipfelhang ist sanft geneigt und nichts versperrt den Blick. Von da an geht man auf direktem Weg immer geradeaus aufs Gipfelkreuz zu. Keinesfalls zu weit nach rechts geraten, da dort die Wechten bereits über dem Abgrund hängen. Wer genau hinschaut, kann Risse im Schnee erkennen, welche darauf hindeuten, dass genau dort die Wechte abbrechen wird. Am Gipfel angekommen wird man mit einer tollen Aussicht belohnt.

 

Die Abfahrt ins Schwarzwassertal

 

Man hat nun genau zwei Möglichkeiten um vom Gipfel abzufahren. Entweder wieder zurück ins Skigebiet über die Aufstiegsspur oder durch die Südwand ins Schwarzwassertal.

Wer allerdings die Variante über die Südseite wählt, sollte genau wissen wo die einzig mögliche Stelle dafür zu finden ist.

Ich konnte bei meiner Tour am Hählekopf perfekt in die Südwand des Hohen Ifen schaun und wusste deshalb in etwa wo man den Steilen Hang vom Gipfel findet. Die vorhandenen Spuren im Schnee waren dennoch sehr hilfreich. Die Hänge ins Schwarzwassertal sind allerdings mehr als 40 Grad steil und an warmen Tagen der Sonne voll ausgesetzt. Wer sich für diese Abfahrt entscheidet, muss dies mit Köpfchen tun, um keine Lawinen auszulösen. Den vorhandenen Spuren blind zu folgen ist nicht immer sinnvoll. Schaut man genau hin, so erkennt man mögliche Gefahrenstellen und kann dementsprechend reagieren. Einzeln Abfahren ist allerdings fast schon ein muss.  Sanfte Schwünge bei super Firn waren angesagt. Als wir dann die steilen Hänge hinter uns gelassen hatten, fuhren wir durch die einzig zulässige Schneiße des Schutzgebietes zur Melköde, bevor wir in Skatingschritten zurück zum Skigebiet Skateten.

 

Dort angekommen musste ich ersteinmal zwei Skiwasser trinken, da ich blöderweiße mein Trinken zu Hause vergessen hatte. Auf der Tour schmolzen wir irgendwie Schnee in der Trinkflasche meines Tourenpartners :-)

 

Tourdaten:

 

Höhenunterschied: Mit Bahn ca 200 HM, Ohne Bahn mit Gegenanstieg Schwarzwassertal ca 1130 HM

Exposition: Nord Aufstieg / Süd Abfahrt

Charakter: steile bis sehr steile Skitour mit kurzer, leichter Kletterstelle

Ausrüstung: LVS, Schaufel, Sonde, ggf. Steigeisen, Eispickel

Gefahren: Steile Hänger über 40 Grad, Wechten, Kletterstelle, ggf. Schwierige Wegfindung der beiden Durchschlupfe, besonders über die Südseite, Lawinen

 

WICHTIG: Nur durchführbar bei guten Bedingungen und geringer Lawinenwarnstufe sowie guter Umgang mit Pickel und Klettern mit Skistiefeln notwendig.

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Kommentare: 1
  • #1

    Tobias Müller (Mittwoch, 28 März 2018 19:05)

    Die Tour steht schon länger auf meinem Plan. Allerdings hab ich mich bis jetzt nie wirklich getraut. Aber dein Bericht ist echt gut geschrieben und ich glaube ich muss den Hohen Ifen jetzt doch einmal in Angriff nehmen. Bin schon sehr auf deine weiteren Touren gespannt.

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