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Bergsteigen im Martelltal 25.07. - 27.07.17

Erneuter Versuch am Cevedal und Zufallspitze

ÜBERALL SCHLECHTES WETTER?

 

Ich hatte noch Urlaub und wollte nicht nur daheim rumsitzen, also Wetter Checken und dorthin fahren wo es am besten vorhergesagt ist. So einfach gestaltete sich die Suche dann doch nicht aber am besten sollte es wohl am Cevedale werden. Also entschieden wir uns für Cevedale mit Zufallspitze, allerdings nicht über den Normalweg sondern über den Ostgrat vom Martelltal aus.

 

Wir fuhren am späten Vormittag dann Richtung Süden, wo wir nach über 5 Stunden auch mal ankamen. Später als geplant begannen wir unseren Aufstieg am Ende des Talschlusses an der Enzianhütte. Zügig ging es auf breitem Weg dann hoch zur Zufallhütte, wo man die Schönheit der Gegend bereits erkennen konnte. Immer weiter geht es in wenigen Minuten zur Hochebene des Tales, wo uns eine Landschaft wie aus dem Film "Herr der Ringe erwartete". Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus und wusste nicht wo ich zuerst hin schauen sollte. Landschaftlich eine der schönsten Gegenden die ich bisher gesehen habe. Der breite Weg wird zum Pfad und zunehmend steiler. Der Wind frischt auf und es beginnt leicht zu regnen. Schnell die Regenjacke und Schutzhülle für den Rucksack überziehen und schnellen Schrittes in Richtung Marteller-Hütte. Dort angekommen wartete eine sehr schöne und moderne Unterkunft mit sehr netten und gastfreundlichen Hüttenwirten auf uns. Wir hatten ein 4 Bett Zimmer für uns alleine. Nach einem leckeren Abendessen schauten wir ständig zum Gipfel der Zufallspitze, welche sich leider nicht zeigte. Wir gingen schlafen um am nächsten Morgen ausgeruht einen Gipfelversuch zu starten.

 

DER WEG IST DAS ZIEL

 

Am nächsten Tag war das Wetter leider nicht so wie vorhergesagt aber dennoch wollten wir einen Versuch starten. Nach der Hütte geht es auf sehr gut markiertem Weg in Richtung Gletscher, wo man direkt an der Gletscherzunge vorbei kommt. Links am Fels weiter aufsteigend gelangt man auf eine Mittelmoräne welcher man bis zum Ende folgt. Dort angekommen quert man den Gletscher und steigt bis zur mit Stangen versehenen Furkelescharte auf. Der starke und recht frische Wind erwartete uns dort bereits und so entschieden wir uns den Weg am Ostgrat zu erkunden. Der Wind frischte immer mehr auf und die Böen mit teilweise 80 km/h schmetterten uns den neuen Schnee ins Gesicht. Wir beschlossen  umzudrehen und zum Refugio Cevedale abzusteigen. Im Windschatten wollten wir den Tag dann doch nicht ungenutzt lassen und so suchten wir uns einen Felsen um etwas Spaltenbergung und Abseilen auffrischen zu können. Das Wetter wurde erneut schlechter und so trieb uns die Kälte und der Hunger zur Cevedale-Hütte. Nach einer Stärkung bezogen wir das Lager und erholten uns vom schlechten Wetter. Nach dem Abendessen gingen wir zu Bett bevor uns der in der Nacht tobende Sturm ab und zu den Schlaf raubte. - Ob das Wetter und der extreme Wind am Morgen besser sein wird?

 

DER TAG SCHEINT GUT ZU WERDEN

 

Der erste Blick aus dem Fenster versprach viel. Keine Wolke, Sonne und blauer Himmel. Nur der Wind schien noch etwas stark zu sein. - Wird er im Tagesverlauf weniger werden?

Voller Vorfreude verließen wir nach etwas dürftigem Frühstück das Refugio und stiegen erneut auf immer steiler werdenden Pfad zur Furkelescharte auf. Erste Föhnwolken waren am Himmel zu sehen und der Wind ließ nicht wie erhofft nach. Am Ostgrat lag etwas Neuschnee welcher in der Nacht gefallen ist und der Himmel zog sich immer mehr zu. Die Windböen waren leider auch nicht gerade weniger wie am Vortag. Wir entschieden uns erneut auf den Gipfel zu verzichten und machten uns an den Abstieg zur Marteller-Hütte. Wir genossen noch eine Portion Hüttennudeln bevor wir weiter zum Auto abstiegen.

 

MEIN FAZIT

 

Landschaftlich eine sehr lohnende Hochtour, sehr abwechslungsreich und leichte Gratkletterei welche nie über eine Schwierigkeit von I+ nach UIAA hinausgeht. Der Gipfeltag ist mit knap 1100 Höhenmetern lange und anstrengend. Die Kräfte wollen gut eingeteilt werden wenn man noch am selben Tag ins Tal absteigen möchte.

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